Seniorenwohn- und pflegesituation im Stadtteil Weseke

CDU-Ratsfraktion stellt Antrag - in die Zukunft blicken und sichere Bedingungen schaffen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

der demographische Wandel führt zweifelsfrei in den nächsten Jahren zu einem stets wachsenden Bedarf an Seniorenwohnanlagen und Seniorenpflegeeinrichtungen. Dies gilt auch und vor allen Dingen für den Stadtteil Weseke, der bisher über lediglich 12 Plätze im Franziskusstift verfügt.

Planungen eines Investors zur Errichtung einer Wohnanlage auf dem ehemaligen Dues–Gelände in Weseke sind ins Stocken geraten. Inwieweit die Planungen von diesem Investor weiter verfolgt werden – siehe Bericht der BZ vom 15.1.2015 – entzieht sich unserer Kenntnis. Wie dem BZ-Bericht zu entnehmen ist, erstellt derzeit der Kreis Borken als Voraussetzung für die Zuteilung von Fördermitteln einen Pflegebedarfsplan. Mit ersten Ergebnissen soll bis Ende 2015 zu rechnen sein.

Wir gehen davon aus, dass der Bedarf an Pflegeeinrichtungen zunächst auf den Kreis gesamt und dann bezogen auf die einzelnen Städte und Gemeinden ermittelt wird. Was der Bedarfsplan sicher nicht berücksichtigen wird, ist die Verteilung der erforderlichen Pflegeplätze auf die einzelnen Ortsteile einer Stadt oder Gemeinde.

Genau hier treibt uns die Sorge um, dass durch die bisherige Konzentration innerhalb der Stadt  Borken auf die Innenstadt und den Stadtteil Gemen das Gesamtkontingent ausgeschöpft ist oder wird, und für andere Ortsteile dann kein rechnerischer Bedarf mehr besteht. Die Konzentration auf wenige Standorte kann für viele andere Einrichtungen eine durchaus sinnvolle Maßnahme sein, im Bereich der Seniorenwohnanlagen und Seniorenpflegeeinrichtungen ist sie unserer Ansicht nach nicht zielführend.

Gerade alte und pflegebedürftige Menschen möchten sich ihr bisheriges Lebens– und Wohnumfeld weitgehend erhalten, wenn sie den Schritt in eine Seniorenanlage gehen wollen oder müssen. Hierzu gehört auch der Erhalt der menschlichen und verwandtschaftlichen Kontakte, der nicht gewährleistet werden kann, wenn zwischen dem bisherigen Wohnort und der Seniorenanlage eine große räumliche Distanz gegeben ist.

Bei einer Zahl von ca. 5.000  Einwohnern im Ortsteil Weseke ist zweifelsfrei ein eigener Bedarf gegeben, der unserer Ansicht nach -  mit zunehmender Tendenz -  mindestens  in der Größenordnung von 50 -80 Plätzen, das wären 1% bzw.1,5 % der Bevölkerung, anzusetzen ist.

Wir meinen, dass es im Rahmen der Daseinsvorsorge eine Pflichtaufgabe der Stadt ist, auf diesem Gebiet rechtzeitig aktiv tätig zu werden und nicht auf Privatinitiative eines Investors zu warten oder zu verweisen.

Die CDU Fraktion stellt deshalb den Antrag, den Punkt „Seniorenwohn – und pflegesituation in Weseke“ auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung zu setzen.

Wir beantragen, dass die Verwaltung beauftragt wird, sich aktiv darum zu bemühen, in dieser Thematik zu einer akzeptablen Lösung, in diesem Fall für Weseke, aber auch für das gesamte Stadtgebiet mit seinen Stadtteilen zu kommen.

Im Rat oder im Ausschuss für Generationen, Soziales und gesellschaftliche Integration soll regelmäßig über entsprechende Aktivitäten seitens der Stadtverwaltung berichtet werden.

 

gez. Hubert Börger  gez. Birgitta Niehoff-Elsing gez. Hubert Stumpf